Meine Halbe

Vertikale, nach Südosten gerichtete Sonnenuhr  (1996)

Ortszeit-Sonnenuhr für WOZ mit römischen Zahlen im unteren Band und
Zonenzeit-Sonnenuhr für WOZ(-15°) ~MEZ mit arabischen Zahlen im oberen Band und für WOZ(-15°) + 1 Std. ~MESZ im unteren Band.

Der Teil der Südostfassade, auf dem sich die Sonnenuhr befindet, wird bis fast zum örtlichen Mittag durch den Gebäudeschatten bedeckt. Das Sonnenuhrzifferblatt besteht deshalb nur aus der Nachmittagseite.

Das Zifferblatt enthält neben den fächerförmigen Stundenlinien Tierkreis-Datumslinien und eine Zeitgleichungsschleife auf der II-Uhr-WOZ-Stundenlinie.

 

 

Das Sonnenuhrzifferblatt enthält Stundenlinien (GRÜN angelegt) für die Wahre Ortszeit (WOZ). Sie wird bestimmt durch den Mittagsschatten: Es ist örtlicher Mittag, wenn die Sonne ihren Höchststand überschreitet, d. d. wenn sie genau im Süden steht.

Es ist XII Uhr Wahre Ortszeit (WOZ), wenn der Schatten des Schattenwerfers die senkrechte, zum Stabeinsatzpunkt gerichtete Mittagslinie überdeckt.

 



Seit 1893 gilt in Deutschland als konventionelle Normalzeit die Mitteleuropäische Zeit (MEZ). Das ist die Mittlere Ortszeit (MOZ) auf dem 15. östlichen Längengrad. Wenn dort die Sonne am höchsten und damit der Zeigerschatten eines Polstabes genau senkrecht steht, ist es XII Uhr WOZ, zugleich MEZ.

Die Ortszeit des Sonnenuhrstandortes geht gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (ROT angelegte Stundenlinien) ca. 24 Minuten nach. Deshalb sind zum Ausgleich an die Normalzeit die MEZ-Stundenlinien gegenüber den WOZ- Stundenlinien um die entsprechende Zeit nach links (in den Vormittag hinein) verschoben.

 

Das wie ein Spinnennetz aussehende Gebilde aus Stunden- und Datumslinien ist ein sog. Sonnenkalender, auf dem der Schatten der Stabspitze die Jahreszeiten in der Einteilung der Tierkreise anzeigt. 
Der Schatten wandert zur Tagundnachtgleiche (Frühlings- und Herbstanfang) auf der schräg verlaufenden Geraden, der Äquinoktial-Linie (GRÜN angelegt), mitten auf dem Sonnenuhrzifferblatt. Zu den übrigen Jahreszeiten läuft der Schatten der Stabspitze zu den gebogenen (Hyperbel-) Linien, zur Sommersonnenwende (Sommeranfang) auf der untersten, zur Wintersonnenwende (Winteranfang) auf der obersten Datumslinie.
 

 

Da die Erde die Sonne auf einer elliptischen Bahn und mit geringfügig veränderter Geschwindigkeit umkreist, stimmen Sonnenzeit und Normalzeit im Jahresverlauf nur 4x überein: am 15./16. April, 15./16. Juni, 30./31. August und 1. September sowie am 25./26. Dezember. Im Frühling und im Sommer betragen die Unterschiede zur Normalzeit von –4 Minuten im Mai bis +6 Minuten im Juli/August, im Herbst und Winter von –16 Minuten im Oktober/November bis +15 Minuten im Februar.
Beim Ablesen des Schattenschlages auf den Stundenlinien sind diese Unterschiede (der sog. Zeitausgleich) von der angezeigten Zeit je nach Vorzeichen abzuziehen bzw. hinzuzurechnen. Damit ergibt sich bei der Ablesung einer Ortszeit-Sonnenuhr die Mittlere Ortszeit (MOZ) und bei der Ablesung einer Zonenzeit-Sonnenuhr die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) bzw. die Mitteleuropäische Zeit (MESZ).

Dies wird vereinfacht durch die 8förmige Zeitgleichungsschleife (ROT angelegt) auf der II-Uhr-WOZ-Stundenlinie. Abzulesen ist dann, wenn der Schatten der Stabspitze auf die entsprechende Stelle der Schleife fällt. Dies ist (siehe oberes Bild)  im
Winter der linke obere Bereich der Schleife, im Frühling der rechte untere, im Sommer der linke untere und im Herbst der rechte obere Bereich.

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