Meine Traditionelle
Vertikale, nach Südosten gerichtete Sonnenuhr (1995)
Meine ausdrucksvolle, ausführliche und immer wieder erweiterte Sonnenuhr mit:
Ortszeit-Sonnenuhr für WOZ oben mit römischen Zahlen,
Zonenzeit-Sonnenuhr darunter für WOZ(-15°) ~MEZ mit arabischen Zahlen .
Das Sonnenuhrzifferblatt enthält neben den
fächerförmigen Stundenlinien Tierkreis-Datumslinien und eine
Zeitgleichungsschleife auf der Meridianlinie, ferner Linien der antiken
italischen und der babylonischen Stundenzählung.
Nur auf einer genau nach Süden gerichteten Wand
zeigt eine Sonnenuhr z. B. die 12 Sonnenstunden eines Tages zur Zeit der
Tagundnachtgleiche. Auf östlich gerichteten Wänden zeigt eine Sonnenuhr mehr
Vormittagstunden, auf westlich gerichteten Wänden mehr Nachmittagstunden an.
Deshalb enthält diese nach Südosten gerichtete Sonnenuhr mehr Vormittags- als
Nachmittagstunden.
Das Sonnenuhrzifferblatt im oberen Bereich
(ROT angelegt) zeigt
die Wahre Ortszeit (WOZ). Sie wird bestimmt durch den Mittagschatten: Es ist
örtlicher Wahrer Mittag, wenn die Sonne ihren Höchststand überschreitet,
d.h., wenn sie genau im Süden steht: Es ist 12 Uhr WOZ, wenn der Schatten des
Schattenstabes die senkrechte, zum Stabeinsatzpunkt gerichtete Mittagslinie
überdeckt.
Seit 1893 gilt in Deutschland als konventionelle Normalzeit die Mitteleuropäische Zeit (MEZ). Das ist die Mittlere Ortszeit (MOZ) auf dem 15. östlichen Längengrad. Wenn dort die Sonne am höchsten und damit der Zeigerschatten eines Polstabes genau senkrecht steht, ist es 12.00 Uhr WOZ, zugleich MEZ.
Die fächerförmigen Stundenlinien der unteren
Zonenzeit-Sonnenuhr (ROT angelegt) zeigen die Wahre Ortszeit für den 15. Längengrad Ost
(WOZ(-15°)) an,
die, mit dem sog. Zeitausgleich berichtigt, die Mitteleuropäische Zeit (MEZ)
bzw. bei Hinzurechnung von 1 Stunde, die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) ergeben.
Die Ortszeit
(ROTE Mittagslinie) des Sonnenuhrstandortes geht
gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (GRÜNE
Stundenlinie) ca. 24 Minuten nach. Deshalb ist zum
Ausgleich an die Normalzeit das Zifferblatt der unteren MEZ- (Zonenzeit-)
Sonnenuhr gegenüber der oberen WOZ- (Ortszeit-) Sonnenuhr um die entsprechende
Zeit nach links (in den Vormittag hinein) verschoben.
Das wie ein Spinnennetz aussehende Gebilde aus Stunden- und Datumslinien ist ein sog. Sonnenkalender (ROT eingerahmt) , auf dem der Schatten der Stabspitze die Jahreszeiten in der Einteilung der Tierkreise anzeigt. Der Schatten wandert zur Tagundnachtgleiche (Frühlings- und Herbstanfang) auf der schräg verlaufenden Geraden, der Äquinoktial-Linie, mitten auf dem Sonnenuhrzifferblatt. Diese Linie verläuft bei der nach Südosten gerichteten Sonnenuhr nach links aufwärts, er würde auf einer vertikalen Süduhr waagerecht verlaufen und auf einer nach Südwesten gerichteten, vertikalen Sonnenuhr nach rechts aufwärts. Zu den übrigen Jahreszeiten läuft der Schatten der Stabspitze auf gebogenen (Hyperbel-) Linien, zur Sommersonnenwende auf der untersten, zur Wintersonnenwende auf der obersten Datumslinie.
Da die Erde die Sonne auf einer elliptischen Bahn und mit geringfügig veränderter Geschwindigkeit umkreist, stimmen Sonnenzeit und Normalzeit im Jahresverlauf nur 4x überein: am 15./16. April, 15./16. Juni, 30./31. August und 1. September sowie am 25./26. Dezember. Im Frühling und im Sommer betragen die Unterschiede zur Normalzeit von –4 Minuten im Mai bis +6 Minuten im Juli/August, im Herbst und Winter von –16 Minuten im Oktober/November bis +15 Minuten im Februar. Beim Ablesen des Schattenschlages auf den Stundenlinien sind diese Unterschiede (Zeitausgleich) von der angezeigten Zeit je nach Vorzeichen abzuziehen bzw. hinzuzurechnen. Damit ergibt sich bei der Ablesung einer Ortszeit-Sonnenuhr die Mittlere Ortszeit (MOZ) und bei der Ablesung einer Zonenzeit-Sonnenuhr die Mitteleuropäische Zeit (MEZ).
Dies wird vereinfacht durch die 8förmige
Zeitgleichungsschleife (ROT angelegt) auf der senkrechten WOZ-Mittagslinie. Abzulesen ist dann,
wenn der Schatten der Stabspitze auf die entsprechende Stelle der Schleife
fällt. Dies ist im Winter der linke obere Bereich der Schleife, im Frühling
der rechte untere, im Sommer der linke untere und im Herbst der rechte obere
Bereich. Es ist mittlerer örtlicher Mittag, wenn der Schatten des Schattenstabes die
datumsrichtige Stelle auf der 8förmigen Zeitgleichungsschleife überdeckt.
Die diagonal verlaufenden Linien im
Sonnenuhrzifferblatt bezeichnen die babylonische und die antike italische
Stundenzählung. Die von rechts nach links fallenden Linien der babylonischen
Stundenzählung (GRÜN angelegt) geben die vergangenen Stunden nach dem Sonnenaufgang an, die von
links nach rechts fallenden Linien der antiken italischen Stundenzählung (ROT
angelegt) die
Stunden nach dem vorausgegangenen Sonnenuntergang. Zeiger ist der Schatten der
Stabspitze
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