Tisch-  und  Reisesonnenuhren

Die sechsten  5:

 

 

 

 

 

 

Quadratische Tischsonnenuhren

Die quadratischen Tischsonnenuhren sind Reproduktionen nach historischem Vorbild aus dem 19. Jh.

Sie enthalten einen arretierbaren Kompass und eine Einstellvorrichtung mit vier Stellschrauben in der Grundplatte.

Der Schattenwerfer und der Anzeiger mit der Scala für die geografischen Breiten von 0° bis 60° sind klappbar.

Zum Gebrauch werden der Schattenwerfer und die seitliche Anzeige der geografischen Breiten herausgeklappt und senkrecht gestellt.

Voraussetzung für das genaue Anzeigen der Uhrzeit ist, dass die Sonnenuhr mittels des Kompasses exakt in die Nordsüdrichtung (mit der XII – Uhr – Anzeige nach Norden) ausgerichtet und mit den vier Justierschrauben in der Grundplatte in eine waagerechte Position gebracht wird.

Das quadratische Sonnenuhrzifferblatt mit den römischen Zahlen zur Anzeige der Wahren Ortszeit ist dann soweit aufzurichten, dass die Neigung der Schräge des Schattenwerfers dem Winkel zur Horizontalen der nördlichen Breite des Standortes entspricht. Die geografischen Breiten sind mit den Gradzahlen 0 – 60° auf der ausgeklappten seitlichen Scala bezeichnet.

Die Wahre Ortszeit kann nun anhand des Schattens der oberen Schräge des Schattenwerfers auf dem Zifferndreieck der Sonnenuhr abgelesen werden.

 

 

 

 

 

 

 

Tischsonnenuhr

Die Sonnenuhr aus Messing enthält einen klappbaren dreieckförmigen Schattenwerfer und eine klappbare Anzeige mit der Scala 0 – 60 zur Einstellung der geografischen Breite des Standortes. Auf der verzierten Grundplatte befindet sich ein Kompass zur Ausrichtung in die Nordsüdrichtung.

Zum Gebrauch werden der dreiecksförmige Schattenwerfer und die seitliche Anzeige der geografischen Breiten herausgeklappt und senkrecht gestellt.

Voraussetzung für das genaue Anzeigen der Uhrzeit ist, dass die Sonnenuhr mittels des Kompasses exakt in die Nordsüdrichtung, mit der Schräge des Schattenwerfers Richtung Süden, ausgerichtet ist und sich in einer waagerechten Position befindet.

Der ringförmige, gezahnte Zifferblattring mit den römischen Zahlen zur Anzeige der Wahren Ortszeit ist dann soweit aufzurichten, dass die Neigung der Schräge des Schattenwerfers dem Winkel zur Horizontalen der nördlichen Breite des Standortes entspricht. Die geografischen Breiten sind mit den Zahlen 0 – 60° auf der ausgeklappten seitlichen Scala bezeichnet.

Die Wahre Ortszeit kann nun anhand des Schattens der oberen Schräge des Schattenwerfers auf dem Ziffernring abgelesen werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Oktogonale Tischsonnenuhr

Die horizontale, oktogonale Tischsonnenuhr aus Messing auf einer Holzplatte ist der verkleinerte Nachbau einer historischen "Butterfield" Reisesonnenuhr, wie sie in Paris seit der 2. Hälfte des 17. Jh. hergestellt wurden.

Sie enthält einen in die Grundplatte eingelassenen Kompass zur Ausrichtung der Sonnenuhr in die Nordsüdrichtung. Der Winkelhöhe des umklappbaren dreiecksförmigen Schattenwerfers ist verstellbar für die geografischen Breiten zwischen 36° und 51°, Zeiger dazu ist der Schnabel des am Schattenwerfer angebrachten Vogels.

Die Stundenbezeichnung auf der achteckigen Grundplatte besteht aus vier Skalen: 2 römische, 1 arabische und 1 ohne Zahlen.

Voraussetzung für das genaue Anzeigen der Uhrzeit ist, dass sich die Sonnenuhr in einer waagerechten Position befindet und mittels des Kompasses exakt in Nordsüdrichtung, mit der Spitze des Schattenwerfers in Richtung Norden, ausgerichtet ist. Der Schattenwerfer ist aufzurichten und anhand der seitlichen Skale soweit hochzustellen, dass das mit der Schnabelspitze angezeigte Gradmaß der geografischen Breite des Standortes entspricht.

Die Wahre Ortszeit kann anhand des Schattens der oberen Schräge des Schattenwerfers auf dem Sonnenuhrzifferblatt abgelesen werden.

 

 

 Äquatorialsonnenuhr

Die zusammenlegbare Äquatorialsonnenuhr ist eine Nachbildung auf der Grundlage historischer Vorbilder für geografische Breiten von 15° bis 90°. In der verzierten Grundplatte befindet sich ein Kompass zur Ausrichtung in die Nordsüdrichtung. 

Zur Benutzung wird die Sonnenuhr auf eine waagerechte Fläche gestellt und mittels des Kompasses in die Nordsüdrichtung ausgerichtet, und zwar so, dass die Scharnierseite nach Norden  weist. Der Gnomon (Schattenwerfer) wird aufgerichtet bis er senkrecht zum Ziffernring steht. Der Ziffernring und die seitliche Führung mit der Skala für die Polhöhe (Meridianbogen) werden hochgeklappt. Der Meridianbogen wird so in den Einschnitt des Ziffernrings gesetzt, dass dessen Unterkante auf die richtige Polhöhe (der geographischen Breite des Standortes, für Homberg 51°) eingestellt ist. Bei richtiger Einstellung liegt er dann parallel zum Äquator. 

Der Schattenstab wird im Sommerhalbjahr nach oben oder im Winterhalbjahr nach unten gerichtet, so dass er genau senkrecht zum Ziffernring steht, er liegt dann parallel zur Erdachse. 

Wenn die Sonne scheint, wirft der Schattenstab einen Schatten auf das Zifferblatt der Uhr: Im Sommerhalbjahr auf die Oberseite, im Winterhalbjahr auf die Unterseite des Ziffernringes. Zur Zeit der Tag‑ und Nachtgleichen um den 21. März und den 23. September steht die Sonne im Äquator, der Schattenstab wirft daher keinen

 

 

Die Mittagshöhe wird anhand des tagesaktuellen Wertes aus der Tabelle Sonnendeklination und der örtl. geogr. Breite berechnet mit:

180° - 90° - φ - (geogr. Breite) ± dem Wert aus der Deklinationstabelle.

Z. B.: φ für Homberg ~ 51°:

Mittagshöhe zu den Tagundnachtgleichen am 20. März und am 23. Sept. = 180 – 90 – 51 = 39°,

   Deklination = 0, Mittagssonnenhöhe = 39°

   über der Horizontalen.

Mittagshöhe zur Sommersonnenwende am 21. Juni:

   Deklination = +23,27°; 39° + 23,27° = ~ 62°

   über der Horizontalen.

Mittagshöhe zur Wintersonnenwende am 21. Dezember:

   Deklination = - 23,26°; 39° - 23,26° = ~ 16°

   über der Horizontalen.

 

Akustischer Mittagsweiser

Die sog. Kanonensonnenuhr ist eine (verkleinerte) Nachbildung auf der Grundlage einer historischen Sonnenuhr aus dem Anfang des 19. Jh. Sie besteht aus einer Grundplatte mit angedeuteter horizontaler Sonnenuhr, einer auf die Sonnenhöhe (0 bis 90°) einstellbaren Vergrößerungslinse (Brennglas) und einem Miniaturgeschütz.

Sonnenuhren, welche die Stunden über den gesamten Tagesablauf anzeigen, wurden nach zunehmender Verbreitung der mechanischen Uhren nicht mehr benötigt. Zur Regulierung der vielfach ungenauen Räderuhren war jedoch von Zeit zu Zeit ein Nachstellen erforderlich. Es gab dafür u. a. Sonnenuhren, die lediglich den örtlichen XII – Uhr – Zeitpunkt bestimmten, um danach die mechanischen Uhren zu justieren: Die Mittagsweiser.

Zum Gebrauch ist die Sonnenuhr waagerecht aufzustellen und genau in Nordsüdrichtung auszurichten. Das Brennglas ist auf die Mittagshöhe der Sonne einzustellen.

Wenn die Sonne am Standort der Sonnenuhr genau im Süden steht, ist örtlicher Mittag: Die im Brennpunkt der Linse gesammelten Sonnenstrahlen entzünden das in der kleinen Kanone enthaltene Pulver. Der damit ausgelöste Knall zeigt das Erreichen des örtlichen Mittags an. Gleichzeitig zeigt der Schatten des Schattenwerfers genau auf die XII – Uhr – Linie des horizontalen Sonnenuhrzifferblattes. Unter Berücksichtigung der Werte aus der Zeitgleichung kann damit der "Mittlere Mittag" bestimmt werden.

(Diese Kanonensonnenuhr ist ein Modell, d. h., sie ist so nicht funktionsfähig: In der Mini – Kanone fehlt gegenüber den historischen Vorbildern der Zündschlitz an der Oberseite des Geschützrohres.)

 

 

 

Weiter mit Tisch- und Reisesonnenuhren:

1

2 3 4 5   7 8    

zurück zu   Auswahl Sonnenuhren